Kann die DHL nicht weiterhin zu günstigen Konditionen am Flughafen Leipzig/Halle bleiben, will sich der Logistiker aus der Region zurückziehen.

Flughafen Leipzig/Halle DHL
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Die DHL Group und die Mitteldeutsche Flughafen AG (MFAG) sind aktuell im Streit über die Bedingungen des Betriebs des DHL-Drehkreuzes am Flughafen Leipzig/Halle. DHL möchte den bis 2036 laufenden Vertrag vorfristig um 20 Jahre verlängern, aber es gibt Uneinigkeit über die finanziellen Konditionen. Während DHL die bestehenden Bedingungen beibehalten will, drängt das Flughafen-Management auf höhere Gebühren für den Logistiker, um höhere Umsätze zu erzielen.

Der ursprüngliche Vertrag, der vor etwa 20 Jahren geschlossen wurde, beinhaltet günstige Konditionen für DHL – damals konnte man das Unternehmen damit nach Schkeuditz locken. Die MFAG, die auch den Flughafen in Dresden betreibt, verzeichnet allerdings seit Jahren zweistellige Millionenverluste. Das Unternehmen erzielte 2022 bei einem Umsatz von 171 Millionen Euro einen Verlust von 36,5 Millionen Euro.

Verlagerung des Luftfracht-Drehkreuzes nach Osteuropa?

Das Flughafen-Management fordert nicht nur höhere Abgaben von DHL, sondern auch steigende Landeentgelte für Nachtflüge sowie einen Umweltausgleich für ältere Flugzeuge. Der erneuerte Vertrag soll außerdem eine Umlage für Infrastrukturaufwendungen enthalten.

Inmitten der Verhandlungen soll die DHL nach LVZ-Informationen bereits angekündigt haben, den Standort nach Osteuropa zu verlegen, sollte man den günstigen Konditionen nicht zustimmen. Dazu gab es bereits Kritik von mehreren Seiten. „Der Freistaat darf sich nicht von DHL erpressen lassen“, betont der Landtagsabgeordnete Marco Böhme (Linke) bei der LVZ. „Wenn die bisherigen Konditionen bis 2056 weitgehend unverändert verlängert werden, dann heißt das: noch miesere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, weitere Millionenverluste zulasten der öffentlichen Haushalte und noch mehr Reibach für die Logistikkonzerne und die MFAG-Vorstände.“

Auch die Gewerkschaft Verdi zeigt sich entrüstet über die Position von DHL. Die vor mehr als 20 Jahren beschlossenen schlechten Bedingungen seien bekannt und müssten nun endlich korrigiert werden, so Liam Pape von Verdi.

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Geschrieben von Corinna Flemming

Kommentare

#2 Marcus Eikamp 2024-02-19 16:56
Das sehe ich auch so. Jahr für Jahr werden die Preise erhöht und die Kunden ausgenutzt. Wir sind zum Glück nicht mehr bei DHL. Wir brauchen in einer Partnerschaft Preis womit wir rechnen können und nicht wo jedes Jahr jemand an der Preisschraube dreht, damit am Ende des Jahres der Big Boss ich die Millionen auszahlt. Der Flughafen sollte sich trennen oder so Väverhandeln das auch etwas hängen bleibt
#1 K.I 2024-02-14 08:47
Händler die DHL / deutsche Post nutzen wollen auch ihre alten Konditionen wieder zurück haben. Meiner Meinung nach hat DHL sehr viel im egoistischem und zerstörerischen Umgang mit seinen "Partnern" von Amazon gelernt und setzt das zunehmend 1:1 um. Zudem sind in Osteuropa auch noch niedrigere Kosten auf allen Ebenen zu erwarten - super für die Aktionäre und Vorstände!
traurig ist das!



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