Die GDL forciert ab Mitte der Woche neue Arbeitsniederlegungen, die den Personenverkehr hart treffen sollen.

Neue Streiks in Sicht: Zug der Deutsch Bahn
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Auch in dieser Woche müssen Reisende der Deutsche Bahn wohl viel Geduld mitbringen und sich nach Alternativen umsehen: Vom Mittwoch, 24. Januar, bis Montag, 29. Januar, hat die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) zu neuen Streiks gerufen, die den Personenverkehr über mehrere Tage lahmlegen sollen. 

Der Protest richtet sich gegen ein neues Angebot der Deutschen Bahn AG, das den Wünschen der Arbeitnehmervertretung offenkundig nicht entspricht: „Mit dem dritten und angeblich verbesserten Angebot hat die Deutsche Bahn AG erneut gezeigt, dass sie ihren bisherigen Verweigerungs- und Konfrontationskurs unverdrossen weiter verfolgt – von Einigungswillen keine Spur“, wird die GDL von der Tagesschau zitiert.

Das sind die Streik-Pläne

Die Arbeitsniederlegungen sollen schrittweise erfolgen: Starten sollen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von DB Cargo am 23. Januar ab 18 Uhr. In der Nacht, konkret ab dem 24. Januar, 2 Uhr, sollen dann die Teams sämtlicher Bahn-Firmen sowie der City-Bahn Chemnitz folgen. Die Arbeit der Streikteilnehmerinnen und -teilnehmer soll bis zum 29. Januar, 18 Uhr, ruhen.

Der geplante Streik wäre der vierte seiner Art im laufenden Tarifkonflikt zwischen der Lokführergewerkschaft und der Bahn. Bereits Ende 2023 hatte die GDL mit zwei groß angelegten Warnstreiks den Personenverkehr zum Erliegen gebracht. Und auch im neuen Jahr fand bereits ein dreitägiger Streik statt, mit dem die Arbeitnehmerseite ihren Forderungen Nachdruck verliehen hat.

 

Bahn übt scharfe Kritik am Streikgeschehen

Auf Einigung der streitenden Parteien war zuletzt nicht zu hoffen. Vor allem die Forderung nach einer geringeren Wochenarbeitszeit von nur noch 35 statt 38 Stunden bei vollem Lohnausgleich habe bisher zum Scheitern der Gespräche geführt. 

Im Rahmen eines neuen Angebots hatte die Bahn in der vergangenen Woche insofern Entgegenkommen gezeigt, als dass man der GDL den Vorschlag unterbreitete, die Wochenstunden ab 2026 bei vollem Lohnausgleich auf 37 zu senken. Angestellten, die auf eine Senkung der Wochenstunden verzichten, winken hingegen 2,7 Prozent mehr Geld, heißt es weiter.

Auch die Deutsche Bahn selbst zeigte sich mit dem Verhandlungspartner GDL unzufrieden: „Die DB setzt auf Kompromisse, die GDL verschärft maßlos den Konflikt“, wird ein Bahnsprecher zitiert. „Wer bei einem neuen Angebot mit bis zu 13 Prozent und der Möglichkeit der 37-Stunden-Woche bei gleichem Gehalt noch nicht einmal an den Verhandlungstisch kommt, handelt absolut unverantwortlich.“ Unverständnis äußerte zudem der Personalvorstand der DB, Martin Seiler, der der GDL vorwarf, Streiks nicht etwa als letztes Mittel einzusetzen, sondern diese im Rahmen einer Selbstinszenierungsstrategie zu verwenden.

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Geschrieben von Tina Plewinski

Kommentare

#1 Luise Schendzielorz 2024-01-23 11:19
Guten Tag,
DB hat genug Geld. Außernem, wenn Sie sich selber dicke Bonus auszahlen lassen, da muss das Geld auch für Mitarbeiter da sein.



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