Die GDL hat ihren Streik vorläufig beendet.

ICE der Deutschen Bahn am Gleis
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Eigentlich sollte der Streik der GDL bis heute 18 Uhr dauern. Nun wurde er nach 120 Stunden vorzeitig beendet. Die Deutsche Bahn will ab Betriebsstart zwar wieder nach dem normalen Fahrplan fahren, warnte aber vor Einschränkungen am heutigen Montag. „Auch im Regionalverkehr kann es im Laufe des Montags noch zu regional unterschiedlichen Einschränkungen kommen“, zitiert die Tagesschau einen Sprecher des Konzerns. Der Güterverkehr rollt bereits wieder seit Sonntagabend 18 Uhr. 

Bis zum 3. März ist Ruhe

Die Deutsche Bahn und die GDL wollen ab dem 5. Februar unter Ausschluss der Öffentlichkeit neu verhandeln. Durch die Verständigung sind auch vorläufig neue Streiks vom Tisch: Man einigte sich auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März. Bundesverkehrsminister Wissing begrüßt das vorzeitige Ende. „Die Streiks der letzten Tage waren eine enorme Belastung für die Bahnreisenden und unsere Unternehmen“, kommentierte der Politiker die Geschehnisse und forderte die Tarifparteien dazu auf, verantwortungsvoll an einer Lösung zu arbeiten.

Bereits am Samstagmorgen wurde bekannt, dass beide Seiten wieder im Gespräch seien. Dort wurden bereits einige Eckpunkte festgehalten. So sollen für März Inflationsprämien in Höhe von 1.500 Euro gezahlt werden. Für die kommenden Gespräche steht vor allem das Thema Arbeitszeit auf der Agenda. Die Bahn erklärte sich außerdem bereit, über eine Entgelterhöhung per Festbetrag zu reden. Festbeträge werden insbesondere von Gewerkschaften eher begrüßt als prozentuale Erhöhungen, da sie in der Regel vor allem unteren Einkommensgruppen mehr nützen. 

Jeder Streiktag kostet 25 Millionen Euro

Für die Bahn dürfte das vorzeitige Ende des Streiks auch aus wirtschaftlicher Sicht lohnenswert sein. Nach eigenen Angaben koste jeder Streiktag 25 Millionen Euro. Auch die Gewerkschaft kostet der Streik Geld: Streikende erhalten 10 Euro Streikgeld pro Stunde und maximal 100 Euro pro Schicht. 

Hintergründe zum Streik

Der Streit zwischen Bahn und GDL tobt bereits seit November. Die GDL will die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeitende bei gleichbleibendem Lohn um drei Stunden verkürzen. Bei zwölf Monaten Laufzeit des Tarifvertrages sollten außerdem 555 Euro mehr Entgelt drin sein. Das aktuelle Angebot der Bahn sieht 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August vor. Ab April 2025 sollen noch mal fünf Prozent obendrauf kommen. Ab Januar 2026 sollen Lokführer die Wahl haben 2,7 Prozent mehr Geld oder eine Stunde weniger Arbeit pro Woche. Man wird sehen, wo sich die beiden Parteien am Ende treffen. 

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Geschrieben von Sandra May




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