1.500 Güterbahnhöfe hat die Deutsche Bahn hierzulande im Betrieb. Davon könnten jedoch zukünftig rund 500 wegfallen. So lautet zumindest eine der möglichen Konsequenzen nach den herben Verlusten im letzten Jahr.

Güterbahnhof

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Zum ersten Mal seit zwölf Jahren muss die Deutsche Bahn mit herben Verlusten leben. Stolze 1,3 Milliarden Euro hat das Unternehmen im letzten Jahr verloren. Dass damit auch Konsequenzen verbunden sind, lag eigentlich fast schon auf der Hand. Und diese könnten durchaus massiv ausfallen: Nach Informationen der Verkehrsrundschau, die Informationen aus dem Aufsichtsrat erhalten haben, will die Deutsche Bahn rund 500 Güterbahnhöfe schließen. Insgesamt besitzt die Bahn hierzulande 1.500 Güterverladestellen.

Wenn dieser Schritt tatsächlich unternommen wird, bedeutet dies, dass etwa 3.500 Mitarbeiter ihre Arbeitsstelle verlieren. Deswegen hat sich auch bereits die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) zur möglichen Schließung der Güterbahnhöfe geäußert. So soll sich wenig überraschend EVG-Chef Alexander Kirchner gegenüber der Rheinischen Post gegen dieses Szenario geäußert haben: „Erst nach Vorlage der von der EVG eingeforderten Langfriststrategie können Maßnahmen zum Konzernumbau vom Vorstand beschlossen werden“, meint Kirchner. Bis dahin seien „alle geplanten Schritte ausgiebig und ergebnisoffen mit den innerbetrieblichen Interessenvertretern zu diskutieren.“

Deutsche Bahn: Auch andere Szenarien im Gespräch

Auch eine Sprecherin der Deutschen Bahn hat sich zu dem Gerücht geäußert. „Wir untersuchen derzeit weit weniger als 500 Güterverkehrsstellen“, heißt es von ihr. Sie betont zudem, dass bisher nichts offiziell bestätigt wurde. Außerdem meint die Sprecherin, dass „niemand arbeitslos wird, denn es besteht ein umfassender tarifvertraglich verankerter Schutz der Mitarbeiter und gleichzeitig ein hoher Personalbedarf in anderen Bereichen des Deutsche Bahn-Konzerns.“

Bisher soll die Schließung als eines von mehreren Szenarien in der Hauptstadt Berlin besprochen worden sein. Ein Beschluss steht bisher also noch aus und soll erst am 8. Juni vorgenommen werden. Insgesamt werden dann auch Konzepte für die Bereiche „Geschäftsfelder Güterbahn, Dienstleistungen, Regionalverkehr und Fahrzeug-Instandhaltung Strategiekonzepte“ erwartet, heißt es bei der Verkehrsrundschau.

Fest steht aber in jedem Fall, dass in den kommenden fünf Jahren über 700 Millionen Euro eingespart werden sollen. Auch eine Sanierung der Güterbahn DB Cargo ist in diesem Zusammenhang im Gespräch – genauso wie eine Teilprivatisierung von DB Arriva und DB Schenker Logistics.

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Geschrieben von Christian Laude




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