Wegen einer heiklen Übersetzung durch eine App musste ein Zug in Oberfranken evakuiert werden.

Deutsche Bahn
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Kommunikation ist alles. Wenn man allerdings die Sprache nicht spricht, kann das zu Problemen führen. Gut, dass es mittlerweile potente Übersetzungs-Apps gibt, die man zurate ziehen kann – eigentlich. Denn die Nutzung einer ebensolchen Übersetzungs-App ging in einem Zug in Oberfranken kräftig nach hinten los.

Was war passiert? Ein 36-jähriger Mann hatte am Montag eine Frau gefragt, wo der Zug geteilt wird, in dem er sitzt, um nicht in die falsche Richtung zu fahren. Weil er aber offenbar die Sprache nicht spricht, zog er eine App zurate. Auf dem Handybildschirm stand auf Deutsch dann aber nicht die Frage nach der Zugteilung, sondern, dass dieser Zug explodieren würde. Die Frau informierte in Panik den Zugbegleiter, der die Notfallstelle der Deutschen Bahn informierte, wie der Bayerische Rundfunk berichtet.

Erst Evakuierung, dann Aufklärung

Am Bahnhof Oberkotzau wurde der Zug mit 80 Reisenden von der Bundespolizei evakuiert. Die Polizei durchsuchte den Zug mit Sprengstoffspürhunden, der Mann wurde festgenommen. Bei der Vernehmung wurde das Missverständnis dann aber aufgeklärt. Er erklärte den Beamt:innen, dass er nur sichergehen wollte, ob er im richtigen Bahn-Waggon sitzt. Die Übersetzungs-App machte daraus den Hinweis auf eine mögliche Explosion.

Der Vorfall sorgte nicht nur kurzzeitig für Panik unter den Fahrgästen, sondern hatte auch erhebliche Auswirkungen auf den umliegenden Bahnverkehr. Die Evakuierung und der deswegen stehende Zug betrafen 10 weitere Züge und sorgten in Summe für Verspätungen von rund 1.000 Minuten, hieß es von der Bahn.

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Geschrieben von Christoph Pech




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