Über einen langen Zeitraum sollen Hacker Tausende interne Dateien von VW abgegriffen haben.

Zahlreiche Fahrzeuge auf einem Parkplatz
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Durch einen „groß angelegten, bislang unbekannten Cyberangriff auf Volkswagen“ sollen sich Hacker jahrelang mehr als 19.000 Dateien des Unternehmens ergattert haben. Die Spionage ist durch eine Recherche des Spiegels und des ZDF bekannt geworden, VW hat den Vorfall inzwischen auch bestätigt. Allerdings soll dieser bereits mehr als zehn Jahre zurückliegen.

Nach Informationen von n-tv soll 2010 der erste Angriff stattgefunden haben. In den beiden darauffolgenden Jahren wurden ebenfalls Daten entwendet. 2013 konnten sich die Hacker sogar Administratorrechte verschaffen, um an interne Dokumente von VW zu kommen. „Sie waren interessiert an Getriebesteuerungs-Software, an technischen Handbüchern, wie man zum Beispiel das Direktschaltgetriebe programmiert“, heißt es von Experten zu den möglichen Zielen der Hacker.

Noch ist nicht klar, wer die Cyberattacken ausgeführt hat. Allerdings verdichten sich die Hinweise, dass es sich bei den Tätern um chinesische Staatshacker handelt. Die IP-Adresse der Hacker soll Recherchen zufolge bis nach Peking zurückverfolgt worden sein.

China reagiert empört auf Vorwürfe

China selbst will von diesen Berichten allerdings nichts wissen, es seien „empörende Vorwürfe, die wir entschieden zurückweisen“, heißt es von der chinesischen Botschaft in Berlin. Experten halten einen solchen Angriff allerdings für durchaus wahrscheinlich. „Die deutsche Industrie, und das betrifft natürlich auch die deutsche Automobilindustrie, ist auf jeden Fall gefährdet, wenn es um Spionagetätigkeiten geht aus China, gegebenenfalls auch aus anderen Ländern“, betont Claudia Plattner, Chefin vom Bundesamt für Sicherheit und Informationstechnik bei der Tagesschau.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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