Das Kaufinteresse kommt neben Europa auch aus dem arabischen Raum.

DB Schenker Logo auf Container
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Die Deutsche Bahn plant seit einige Zeit den Verkauf ihrer Logistiktochter DB Schenker. Das Vorhaben wurde Ende letzten Jahres nun endlich in die Tat umgesetzt: Seit Dezember 2023 ist man jetzt auf Investorensuche. Wie aus einem aktuellen Medienbericht hervorgeht, liegen nach Ablauf der ersten Angebotsfrist jetzt zwischen sieben und zehn ernsthafte Kaufangebote vor. 

Diese Investoren wollen DB Schenker übernehmen

Über die konkreten Abläufe wird weiterhin versucht, weitestgehend Stillschweigen zu bewahren. Wie das Handelsblatt aber in Erfahrung bringen konnte, sollten anfangs 20 potenzielle Käufer:innen im Rennen gewesen sein. Die DHL Group, die manche Expert:innen als möglichen Spitzenreiter ansahen, hatte sich Anfang März dieses Jahres bereits zurückgezogen.

Über bis zu zehn potenzielle Interessenten gibt es Gerüchte, die folgenden sollen derzeit aber an ihrem Interesse festhalten:

  • Der dänische Logistiker DSV 
  • Die dänische Reederei Maersk
  • Der saudi-arabische Logistiker Bahri
  • Ein Zusammenschluss aus den Private-Equity Fonds Carlyle und CVC
  • Ein Zusammenschluss aus den Private-Equity Fonds Advent und Bain
  • Der in Dubai ansässige Hafenbetreiber DP World
  • Der abu-dhabische Staatsfonds ADQ

Die Interessenten sollen jetzt ein sogenanntes indikatives (noch nicht bindendes) Kaufangebot abgegeben haben und im weiteren Verfahren Einblick in die Bücher des deutschen Logistikkonzerns erhalten. Nachdem zunächst mit einer Abwicklung noch vor der Sommerpause gerechnet wurde, sieht es aktuell so aus, als würde sich der Prozess deutlich in die Länge ziehen.

So soll es möglicherweise erst zur nächsten Aufsichtsratssitzung im September dieses Jahres zu einer Abstimmung der dann bindenden Kaufangebote kommen. Eine finale Abwicklung des Verkaufs könnte damit erst 2025 stattfinden.

 

Politik blickt kritisch auf die Kaufinteressenten

Da die Deutsche Bahn Eigentum der Bundesrepublik Deutschland ist, ist ein Verkauf eines so großen Tochterunternehmens natürlich auch von politischem Interesse. In Regierungskreisen sollen vor allem die europäischen Investoren favorisiert werden. Eine Warnung zu einem Verkauf in den arabischen Raum sprachen dagegen Sprecher der Union aus. Sie bezeichneten derartige Überlegungen als „sicherheitspolitischen Fehler“, wie das Handelsblatt schreibt. Das Interesse an einem hohen Verkaufserlös könnte mögliche Sicherheitsbedenken jedoch ausmerzen.

Hauptgrund für die Abstoßung der Logistiksparte sind schließlich offenkundig die hohen Schulden der Deutschen Bahn AG. Im Vorjahr beliefen sich diese auf 34 Milliarden Euro. Vom Verkauf von DB Schenker erhofft sich der Konzern einen Erlös von rund 13,4 Milliarden Euro.

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Geschrieben von Ricarda Eichler




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