Hält die Deutsche Post mit niedrigen Preisen im Geschäftskundensektor die Konkurrenz bewusst klein? Das soll jetzt ein Verfahren klären.
Gegen die Deutsche Post InHaus Services GmbH (DPIHS) hat die Bundesnetzagentur jetzt ein Verfahren eingeleitet. Konkret geht es um angebliches Preisdumping, welches die Konzerntochter der Deutschen Post betreiben soll. Nach Angaben der Behörde werden zu niedrige Preise von den Kunden verlangt. Diese prangert an, dass „die Kosten der effizienten Leistungsbereitstellung unterschreiten und somit Abschläge enthalten, die die Wettbewerbsmöglichkeiten anderen Unternehmen auf einem Markt für Postdienstleistungen in missbräuchlicher Weise beeinträchtigen“, heißt es beim Spiegel.
Das Tochterunternehmen des Bonner Konzerns übernimmt die Konsolidierungsleistungen, das heißt, sie holt Versicherungsschreiben und Werbebriefe von Firmen ab, frankiert und sortiert diese, bevor sie von den Briefträgern der Post zugestellt werden.
Post kooperiert mit Behörde
„Mit niedrigsten Spannen für ihre Konsolidierungsleistungen hat der Post-Konzern schon lange, leider zum Teil erfolgreich, versucht, lästige Konkurrenz durch alternative Anbieter auszuschalten und so ihre alte Monopolposition wieder herzustellen“, heißt es von Walther Otremba vom Bundesverband Briefdienste (BBD) beim Spiegel. Der Verband soll schon länger die Rechtmäßigkeit der Preisgestaltung beim Post-Konzern angezweifelt haben.
Mit dem jetzt angestrebten Verfahren prüft die Bundesnetzagentur über 2.000 einzelne Entgelte der DPIHS, rund 250 Kunden der Post-Tochter sind davon betroffen. In zwei Monaten müssen die Verfahren abgeschlossen sein, dann könnte die Bundesnetzagentur das Unternehmen dazu zwingen, ihre Preise zu erhöhen. Laut einem Post-Sprecher werde man der Behörde „alle erforderlichen Unterlagen zur Verfügung stellen und darlegen, dass die Entgelte der Deutsche Post InHaus Service GmbH nicht gegen das Postgesetz verstoßen.“