Weil sich ein Wettbewerber der Deutschen Post benachteiligt fühlt, hat dieser nun Klage eingereicht.

Briefkasten Deutsche Post
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Auf dem Briefmarkt hat die Deutsche Post hierzulande deutlich die Nase vorn. Gegen diese marktbeherrschende Stellung will sich nun der Deutsche Versand Service (DVS) wehren und hat vor dem Landgericht Düsseldorf Klage eingereicht. Mit dieser will das Unternehmen mit knapp 300 Mitarbeitern Schadensersatzforderungen von fast einer Milliarde Euro durchsetzen. „Die Marktabschottung der Post hat für uns zu einem Schaden geführt“, erklärt Michael Mews, Geschäftsführer des DVS, gegenüber der FAZ.

Konkret geht es um die Dialogpost, die von der Deutschen Post deutlich günstiger angeboten wird als normale Briefe. Bereits vor mehr als zehn Jahren wurde von der Bundesnetzagentur in diesem Bereich der Missbrauch der Marktstellung kritisiert, 2019 wurde dies auch vor Gericht festgestellt. Nach diesem Urteil hatte der DVS nach eigenen Angaben Aufträge bekommen, „die wir vorher nie hatten“. Nun will der Logistiker vor Gericht deutlich machen, dass ihm zwischen den Jahren 2012 bis 2020 Aufträge im Wert von 981 Millionen Euro entgangen sind und verlangt von der Deutschen Post Schadensersatz.

Unternehmen will durch alle Instanzen gehen

Dass dies nicht von heute auf morgen geschehen wird, ist dem Versandunternehmen bewusst. „Wir sind auf einen Marathon ausgerichtet und werden das bis zum Ende durchziehen. Durch alle Instanzen, falls nötig“, so Mews weiter. Dennoch sieht sich der DVS im Recht. „Wir gehen in die Offensive, denn wir glauben, dass wir einen validen Punkt haben, und wollen uns gegen diesen Missbrauch wehren.“

Die Deutsche Post wollte sich auf Nachfrage der FAZ nicht zum Klageverfahren äußern, von einem Sprecher hieß es nur, dass man in den nächsten Wochen die Klagebegründung erwidern werde.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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