Wer ein Sparpreis-Ticket der Deutschen Bahn kaufen möchte, muss zukünftig im Reisezentrum seine Daten angeben. 

DB Reisecenter
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Kunden der Deutschen Bahn, die sich im Reisezentrum ein Sparpreis-Ticket kaufen möchten, müssen ab dem 1. Oktober ihren Namen und ihre Telefonnummer oder ihre E-Mail-Adresse angeben. Die Verbraucherzentrale Bundesverband und der Verein Digitalcourage kritisieren dieses Vorgehen, wie Heise berichtete

„Die Digitalisierung darf nicht zum Ausschluss der Schwächsten führen. Die Deutsche Bahn sollte alle bei der Digitalisierung mitnehmen, statt Fahrgäste zu vertreiben“, so die vzbv-Chefin Ramona Pop in einer Mitteilung der vzbv und des Verein Digitalcourage. 

„Digitalisierung muss Menschen schützen“

Pop gab zu bedenken, dass viele alte oder eingeschränkte Menschen sich bereits jetzt von der Online-Welt überfordert fühlen. „Digitalisierung muss den Menschen nützen. Wer ein Sparpreis-Ticket kauft, darf nicht gezwungen werden, Daten preiszugeben“, so Pop. 

Rena Tangens vom Digitalcourage ist der Auffassung, dass die Bahn Name und E-Mail-Adresse oder Telefonnummer nicht brauchen würde, um ein Ticket zu verkaufen und Personen zu befördern. Bahnfahren gehöre zur Grundversorgung und muss ohne Datenspuren möglich sein, so Tangens. 

Allgemein kritisieren die beiden Organisationen, dass die Deutsche Bahn immer mehr Wege für den analogen Fahrschein-Erwerb abschneide. Bereits seit Mai 2023 können keine Tickets mehr telefonisch über die Servicenummer gekauft werden. Die Option Sparpreise über den Automaten zu kaufen, soll auch bis Ende des Jahres auslaufen. 

Deutsche Bahn versichert Datensicherheit

Gegenüber Heise versicherte die Deutsche Bahn, dass die Daten ausschließlich für vertragliche Zwecke und nicht für Werbezwecke genutzt werden. Die Daten werden nach Angaben der Bahn zur Übermittlung der Tickets und für Informationen der Reise genutzt. Der sorgsame und gesetzeskonforme Umgang mit Kundendaten, habe für die Deutsche Bahn höchste Priorität, so der DB-Sprecher. 

Das Ticket, welches im Reisezentrum gekauft wird, soll auch als digitales Ticket ausgegeben werden. So kann, die Kundschaft besser über Änderungen zur Reise informiert werden, heißt es von der Bahn. 

Längerfristig möchte die Bahn in Reisezentren weniger Verkaufen und mehr Beratung anbieten.

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Geschrieben von Hanna Hillnhütter




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