Wegen fehlender Sicherheitsanforderungen wurden zahlreiche digitale Kfz-Portale gesperrt.

Auto auf Parkplatz
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Seit Anfang Januar können Bürger und Unternehmen in zahlreichen Städten in Deutschland keine Kraftfahrzeuge mehr online anmelden, ummelden oder abmelden. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat den Zugang zu seinen zentralen Systemen für die digitale Zulassung (i-Kfz) für Städte und Landkreise gesperrt, die die Mindestsicherheitsanforderungen des KBA nicht erfüllen. Davon betroffen sind 25 bis 30 Prozent der i-Kfz-Portale, allen voran in den ostdeutschen Bundesländern mit Ausnahme von Berlin und Brandenburg.

Die Mindestsicherheitsanforderungen basieren auf dem ISO-Standard 27001 für IT-Sicherheit und erfordern zertifizierte Audits und Penetrationstests. Die Einhaltung dieser Anforderungen ist für die IT-Sicherheit des gesamten i-Kfz-Systems, einschließlich der zentralen Systeme des KBA, notwendig. Bereits vor geraumer Zeit wurden die Bundesländer und Zulassungsbehörden über diese Erfordernisse informiert, mit einer letzten Frist bis Ende des Jahres, heißt es bei Heise Online mit Verweis auf das Portal c't.

Künftig mehr Aufwand und höhere Gebühren

Wenn ein i-Kfz-Portal gesperrt wird, bleibt für Autobesitzer nur die Möglichkeit, die Zulassung vor Ort bei der örtlichen Zulassungsstelle durchzuführen, was mehr Zeit und höhere Gebühren bedeutet. Die nun durchgeführten Sperrungen sind ein Rückschlag für die digitale Zulassung, die ohnehin bereits seit Jahren stockt. Vor allem Kommunen, die ihr i-Kfz-Portal selbst betreiben, können die KBA-Anforderungen oft nicht erfüllen.

Die Diskussion über eine dezentrale Gestaltung von i-Kfz könnte durch diese Sperrungen erneut angeheizt werden. Während der Bund bundesweit einheitliche Regeln für die Zulassung festlegt, sind die Kommunen für die Ausführung zuständig. Dies führt dazu, dass die Kommunen und Landkreise dezentrale i-Kfz-Portale betreiben.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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