Die DHL Group testet ab sofort eine neue, möglichst klimaneutrale Transportlösung für Briefe und Pakete auf der Autobahn.

Bügel an elektrischer Oberleitung
Wut_Moppie / Shutterstock.com

Der erste Oberleitungs-Lkw der Deutschen Post beginnt mit Testfahrten auf der Autobahn A1 im Abschnitt zwischen Lübeck und Reinfeld. Das vollelektrische Gefährt namens „Berta“ wurde dafür am 22. November vom schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania an den Bonner Konzern übergeben. 

Dabei werden auf dem sogenannten eHighway Schleswig-Holstein, einer 5 Kilometer langen Strecke mit Oberleitungen, auch erstmals Daten im Rahmen des begleitenden Forschungsprojekts FESH von der Technischen Universität Dresden, des Forschungs- und Entwicklungszentrums der Fachhochschule Kiel GmbH sowie der Hochschule Heilbronn gesammelt. Sie sollen zur Gesamtbewertung der Technologie beitragen, heißt es in einer Ankündigung auf der Projekt-Webseite. Neben Berta sind derzeit auch fünf weitere Fahrzeuge im Test, bei diesen handelt es sich aber nicht um vollelektrische, sondern um Oberleitungs-Hybrid-Lkw. 

„Wir wollen unsere Emissionen weiter reduzieren und stehen selbstverständlich bereit, dafür auch neue Technologien zu testen. Somit beteiligen wir uns gerne an Forschungsprojekten zur weiteren Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs“, kommentierte Ingo Kutsch, Leiter der Deutsche Post und DHL Niederlassung Kiel, laut dem Lübecker Nachrichtenportal HL-Live zum aktuellen Pilotversuch.

Deutsche Post testet O-Lkw auf 80-Kilometer-Strecke

Der O-Lkw der Post kann bis zu 900 Pakete laden und soll zunächst von Dienstag bis Freitag jeweils in beiden Richtungen auf der A1 unterwegs sein, perspektivisch dann an sechs Tagen pro Woche. Die Deutsche Post will das elektrische Gefährt erst einmal auf einer Strecke von 80 Kilometern einsetzen und Briefe sowie Pakete zu drei verschiedenen Verteilzentren zwischen Hamburg und Lübeck befördern. 

Maximal schafft der Lkw eine Strecke von etwa 250 Kilometern. „Das Fahrzeug verfügt über neun Batterie-Pakete mit einer Gesamtkapazität von 297 kWh“, führt Stefan Ziegert, Projektmanager für nachhaltige Transportlösungen bei Scania Deutschland, dazu aus. Auf der Oberleitungsstrecke soll Berta zusätzlich Strom erhalten können: Pro Durchfahrt über die 5-Kilometer-Teststrecke können etwa 10-12 kWh aufgenommen werden, dadurch würden 12 Kilometer mehr Reichweite generiert.

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Geschrieben von Hanna Behn




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