Noch immer befindet sich ein brennender Autofrachter in der Nordsee. Nun wird ein weiterer Bergungsversuch geplant.

Frachter auf See in Brand
Surasak_Photo / Shutterstock.com

Die Lage des havarierten Autofrachters „Fremantle Highway“, welcher in der Nacht zu Mittwoch plötzlich Feuer fing, ist noch immer nicht unter Kontrolle. Zwar sind die Flammen etwas abgeschwächt, eine vollständige Entwarnung gibt es allerdings noch nicht. „Es scheint, als habe sich die Situation auf dem Schiff etwas stabilisiert“, heißt es von Heidi Bunicich, Sprecherin für die Verwaltung der Insel Ameland, vor der sich der Frachter aktuell befindet, beim NDR. „Wir haben verschiedene Notfallpläne hier, um mit verschiedenen Szenarien umgehen zu können.“ Da das Feuer allerdings jederzeit wieder aufflammen könnte, gibt es noch keine Entwarnung.

Beladene E-Autos gerieten wohl in Brand

Der Frachter, welcher unter der Flagge Panamas fährt und 3.783 Autos an Bord hat, geriet in der Nacht von Dienstag zu Mittwoch in Brand. Nach Angaben der Besatzung soll eines der E-Autos explodiert sein. „Das Feuer hat in der Batterie eines elektrischen Autos begonnen“, heißt es nach dem Kontakt mit dem Kapitän im Funkverkehr mit den Rettungskräften. 

Da die Temperaturen auf dem Schiff sehr schnell extrem anstiegen, gelangten die 23 Besatzungsmitglieder nicht mehr zu den Rettungsbooten, nach Absprache mit der Küstenwache sollten sie stattdessen von Bord springen. Sieben Männer sollen den rund 30 Meter tiefen Sprung in die Tiefe gewagt haben, wobei sie sich teilweise schwer verletzten. Ein Crewmitglied starb noch in einem Rettungsboot. Die restlichen 16 Besatzungsmitglieder wurden schließlich mit Hubschraubern vom brennenden Frachter gerettet.

Sinken des Schiffs könnte Umweltkatastrophe auslösen

Die Arbeiten, den Frachter zu bergen, gestalten sich äußerst schwierig, da ein Löschen der Flammen nicht möglich ist. Dies könnte den Frachter zum Sinken bringen, da ein Ablaufen des Wassers nicht möglich ist. Sollten die geladenen 1.600 Tonnen Schweröl und die weiteren 200 Tonnen Marine-Diesel an Bord auslaufen, droht laut dem Bundesumweltministerium eine ernsthafte Gefahr für das Wattenmeer. Der Naturschutzbund sieht durch das kontaminierte Löschwasser, das bereits in die Nordsee geraten ist, schon jetzt den Beginn einer Umweltkatastrophe. 

Aktuell wird versucht, den Frachter weiter auf See zu schleppen und vom Wattenmeer zu entfernen. Sobald das Schiff stabil ist, soll es an einen sicheren Ort geschleppt und geborgen werden.

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Geschrieben von Corinna Flemming




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